Wildkrautbekämpfung im GaLaBau - was geht?

„Ohne rechtschaffenen Fleiß wächst nur Unkraut aus der schönsten Anlage“ wusste schon Friedrich Nietzsche. Was er sicherlich nicht einmal ahnte, war die Anzahl der Auflagen und Beschränkungen, die der heutige Gärtner bei der Wildkrautbekämpfung zu beachten hat.

Daher liegt der Schwerpunkt auf nicht landwirtschaftlichen Flächen in der mechanischen, thermischen bzw. der vorbeugenden Unkrautbekämpfung.

Thermisch wird grob unterschieden in die Behandlung mit Heißwasser, Dampf oder Schaum und das Abflammen, entweder mit offener Flamme oder über erhitzte Deflektorplatten. Auf den Husumer Friedhöfen zum Beispiel hat man sich für das Abflammen entschieden. Hauptgrund waren die zum Investitionszeitpunkt sehr hohen Gerätekosten für die wasserbasierte Technik. Mit dem Hoaf-Gerät hat man in Husum ein Abflammgerät gewählt, dass sowohl über die offene Flamme als auch über die Abstrahlung von einer Deflektorplatte wirkt. Nach mehreren Jahren Einsatz sind die Friedhofsgärtner geübt und erfolgreich: Ab Anfang April ist das Gerät alle 2 Wochen im Einsatz. Später im Jahr dann nur noch alle 3 – 4 Wochen gegen auflaufende Samenunkräuter.

Die Wiederholung ist das A und O der Behandlung. Die Zyklen müssen unbedingt eingehalten werden. Das Abflammen erfasst nur die oberirdischen Bereiche der Unkräuter. Viele treiben aus den unterirdischen Pflanzenteilen wieder aus. Diese werden jedoch durch wiederholtes Abbrennen nachhaltig geschwächt. Die Erfahrungen auf dem Friedhof zeigen, dass trotz des Abschirmbleches ein Abstand von ca. 15-20 cm zu Buxus eingehalten werden sollte. „Andere Pflanzen sind natürlich auch hitzeempfindlich, aber gerade der Buchsbaum hat doch eine sehr empfindliche Rinde. Wenn die unten am Stamm verbrennt, kann schnell die ganze Pflanze Schaden nehmen“, rät Leif Uhlig, Berater der Hermann Meyer KG (Meyer). Er betreut und berät die Kunden in Hamburg und Schleswig-Holstein. Wie seine Kollegen bundesweit in den anderen Meyer-Niederlassungen hat er sich in den letzten Jahren ein umfangreiches Know-How in der pestizidfreien Wildkrautbekämpfung angeeignet.

Wird auf Schotterflächen geflammt, so können die ersten 2-3 cm der Rasenfläche Spuren der Behandlung zeigen, die sich aber nach ein paar Tagen wieder herausgewachsen haben.

In Rabatten und Beeten ist die mechanische Wildkrautbekämpfung gefragt, da die Zierpflanzen für ein Abflammen zu dicht beieinander stehen. Eine immense Zeitersparnis bringt hier z.B. die akkubetriebene Pendelhacke „Cultivion“ vom Hersteller „Pellenc“. Es lässt sich sehr zielgenau um die Zierpflanzen herumarbeiten. Der Bauhof Hamburg-Altona hat diese Hacken von der Meyer für den Dahliengarten im Einsatz. Der Akku hält einen kompletten Arbeitstag, und das muss er auch. In der Vegetationszeit ist ein Mitarbeiter den ganzen Tag mit der Cultivion im Einsatz. Eine Arbeit, die sonst 3 Mitarbeiter erledigt haben. Zwei von ihnen können jetzt in anderen Bereichen des Dahliengartens eingesetzt werden.

Besser ist es natürlich, wenn Unkraut erst gar nicht aufkommt: Schon in der Planung und Anlage einer Pflanzung kann mit einem Unkrautvlies gearbeitet werden. Hier ist darauf zu achten, dass nicht die billigstmögliche Variante zum Einsatz kommt, sondern die Geeignetste: Bei einer Neuanlage mit Bodendeckern sind die Anforderungen andere als z.B. unter einem Solarfeld. Die Bodendecker bilden i.d.R. nach 3 – 4 Jahren weitestgehend einen natürlichen Unkrautschutz. Hier geht es darum, die Fläche in den Startjahren unkrautfrei zu halten. Das Einbringen einer Kunststoffbahn in den Boden ist nicht erforderlich. Meyer bietet z.B. mit Bio Covers® ein zu 100% biologisch abbaubares Unkrautvlies. Das Material ist rein pflanzlich und hält je nach Bodenbeschaffenheit mindestens 3 – 5 Jahre.

Anders sieht der Fall aus, wenn Unkrautbewuchs z.B. unter Solaranlagen dauerhaft unterdrückt werden soll: Neben unseren heimischen Problemunkräutern wie Brombeere und Quecke siedeln sich gerne auch aggressive Neophyten wie der Japanische Knöterich an. Hier hilft ein massives Vlies wie Plantex Platinium®. Mit seinen 240g pro m² hält es sogar den Riesen-Bärenklau zuverlässig in Schach! Wasser kann mit 20mm pro Sekunde nahezu ungehindert passieren. Plantex Platinium® hält ohne Abdeckung mindestens 8 Jahre. Mit Kies o. Ä abgedeckt ist eine Haltbarkeit sogar bis zu 35 Jahren möglich!