Schneeball-Blattkäfer erkennen und bekämpfen

Sie blühen in Weiß, Cremefarben oder Zartrosa – es gibt mehr als hundert Arten der vielseitigen Strauchgattung Viburnum, besser bekannt als Schneeball. Aber sie alle haben etwas gemeinsam: Der Schneeballblattkäfer macht sich im Frühjahr über sie her. Grund genug, die winzigen, sehr gefräßigen Schädlinge genauer unter die Lupe zu nehmen.

Schneeballblattkäfer (Galerucella viburni) sind etwa fünf Millimeter lang, länglich-oval und deutlich hellbraun gefärbt. Doch weniger der Käfer selbst, vielmehr dessen bis zu zehn Millimeter lange Larven sind die eigentlichen Verursacher des gefürchteten Blattfraßes Wie alle Blattkäfer-Larven, haben sie drei Paar Beine im Brustbereich.

Das Schadbild

Im Frühjahr wird der Schneeball von den gelbgrünen und zunehmend schwarzgefleckten Raupen heimgesucht. Sie verursachen einen so genannten Fensterfraß. Der Schaden zeigt sich dann durch Löcher in den Blättern. Vielfach fressen sie den Schneeballstrauch sogar völlig kahl.

Nach vier bis fünf Wochen Fraßtätigkeit, verpuppen sich die Käferlarven etwa zwei bis fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche. Danach schlüpfen Ende Juni/Anfang Juli die erwachsenen Tiere. Die Weibchen legen nach der Paarung mehrere hundert Eier an den einjährigen Triebspitzen ab. Dazu fressen sie bis zu drei Millimeter große Mulden in den Trieb, legen die Eier hinein und verschließen die Stellen durch Speichel und Rindenstückchen. Dort bleiben die Eier verborgen, bis im folgenden Frühjahr die Larven schlüpfen, zu fressen beginnen und so die gefürchteten Schäden verursachen.

Die erfolgreiche Bekämpfung

Da der Schädling durch Eier überwintert, hilft ein radikaler Rückschnitt des Schneeballs nur bedingt. Wichtig ist, die Pflanze bei beginnendem Befall im Mai mit einem Insektizid zu spritzen. Empfohlen werden pyrethrumhaltige Pflanzenschutzmittel, denn der Extrakt aus der Chrysanthemenblüte gelangt über die Hautöffnungen in den Körper der Raupen. Außerdem sind diese Präparate für Bienen ungefährlich. Noch effektiver sind Präparate, die Natur-Pyrethrum und Rapsöl kombinieren, etwa Spruzit Neu* von Progema. Das Öl weicht die Außenhaut der Raupen auf, womit die Pyrethrum-Aufnahme deutlich erhöht wird. Es wirkt zudem auf die Ei-Stadien und zusätzlich auf die erwachsenen Schädlinge, indem es deren Atmungsorgane schädigt.

Wichtig zu beachten: Die Schädlinge müssen direkt getroffen werden. Sowohl die Blattober- als auch die Blattunterseiten sind deshalb tropfnass zu benetzen. Die Behandlung sollte vorzugsweise in den Abendstunden vorgenommen und nach einer Woche wiederholt werden.