Nachhaltiges Vorzeigeobjekt am Kölpinsee

Optisch überzeugend, nachhaltig und (witterungs-)resistent: Beim Neubau einer Promenade am mecklenburg-vorpommerschen Kölpinsee gab es bei Planung und Durchführung klare Leitlinien. Um die Gemeinde Loddin und den Ortsteil Stubbenfelde miteinander zu verbinden, realisierte das beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Niessen aus Rügen eine Kombi-Lösung: Die eine Hälfte der Fläche besteht aus großformatigen Natursteinplatten, die andere aus Pflasterklinkern.

Bei letzteren entschied sich der Architekt Thomas Niessen für Klinker von Vandersanden. „Grundsätzlich arbeiten wir als Architektenbüro sehr gerne mit Pflasterklinkern – das hat sich in Sachen Form, Farbintensität, Farbmuster und Oberflächenstruktur, aber auch beim Thema Nachhaltigkeit bestens bewährt“, beschreibt Niessen seine Erfahrungen. „Nicht zuletzt passen die Steine sehr gut zur Architektur an der Küste.“ Die speziell für dieses Projekt verwendeten grauen und gelben Modelle Plauen im Format 200x100x52 sollten sich optisch an der Natur der Umgebung orientieren.

Herausforderung für das Material
Einerseits wurden so die warmen sandigen Töne wieder aufgenommen, andererseits entstand durch das Grau ein interessanter Kontrast. „Ich war erst kürzlich wieder vor Ort und bin nach wie vor hochzufrieden mit der Entscheidung für die Modelle von Vandersanden. Auch nach Jahren intensivster Nutzung ist die Farbechtheit beeindruckend. Und auch die Materialstärke hat sich als optimal erwiesen.“

Der wassernahe Standpunkt stellt eine Herausforderung für das Material dar: „Wird so nah am Wasser gebaut, sind die Steine jeden Tag 24 Stunden der salzhaltigen Luft ausgesetzt“, beschreibt Niessen. Deshalb verlangt er bei der Auswahl des Materials ein Prüfverfahren, das weit über den Anforderungen der technischen Norm steht. Robustheit und Langlebigkeit – für den Architekten sind das zwei Kriterien, die zudem maßgeblich zur Nachhaltigkeit eines Produkts beitragen.

„Insgesamt machen wir Nachhaltigkeit nicht an einem Punkt fest. Doch wenn man Bau-
stoffe verwendet, bei denen man nicht nach wenigen Jahren schon intensive Unterhaltungs- und Wartungsarbeiten durchführen oder sogar ein ganzes Bauvorhaben neu errichtet werden muss, dann spielt das schon eine wichtige Rolle.“

Nachhaltige Produktion und barrierefreies Bauen
Für den seit Anfang der 90-er Jahre tätigen Landschaftsarchitekten, der sich dabei auf touristische Infrastrukturen der Region Vorpommern spezialisiert hat, zählen des Weiteren ökologische Aspekte wie nachhaltige Produktion, aber auch Möglichkeiten des barrierefreien Bauens. Und nicht zuletzt – das gilt vor allem bei Projekten in Küstennähe – das Erfüllen des Hochwasserschutzes. Das ist im konkreten Fall der küstenbegleitenden Wegeverbindung zwischen Loddin und Stubbenfelde vollumfänglich gegeben.

Denn neben den Materialeigenschaften der Pflasterklinker überzeugt auch der Abschnitt mit den Natursteinplatten: Dieser ist auf Bauwerkspfählen befestigt, „schwebt“ also gewissermaßen über der Düne. „Für den Fall, dass diese als Hochwasserschutzanlage zerstört wird, ist die gesamte Natursteinplatten-Promenade demontierbar“, beschreibt Niessen die Vorteile. „Hochwasserschutz wird also gewährleistet, weil die befestigte Fläche bei Dünenverlust nicht abgetragen wird, sondern stehen bleibt.“

Die Promenade als Vorzeigeobjekt
Die Promenade am Kölpinsee darf übrigens als eine Art Vorzeigekonzept bezeichnet werden. Denn sie wurde im Nachgang als Musterprojekt für das Land Mecklenburg-Vorpommern reserviert – auf eine gewisse Art eben auch in dieser Hinsicht nachhaltig. „Dass die Gestaltung nicht nur den Leuten vor Ort Freude bereitet, sondern eventuell auch künftig an anderen Stellen des Landes realisiert wird, macht uns als Architektenbüro natürlich besonders stolz“, zieht Thomas Niessen ein durchweg positives Fazit.

 

Bildquelle: Vandersanden