Durstige Jungbäume nachhaltig bewässern

Bäume brauchen im Winter zwar kein extra Wasser, aber Planung und Pflanzung erfolgen jetzt – und zunehmend trockene Perioden in heißen Sommern gefährden frisch gepflanzte Bäume. Dieses Problem ist inzwischen in der wissenschaftlichen Fachwelt angekommen. Die einstimmige Forderung lautet: Wasser, Wasser und noch einmal Wasser nach der Neupflanzung.

Nicht ohne Grund: Bei der Entnahme in der Baumschule hat der Baum 80 Prozent seiner Wurzeln verloren. Er hat also zuerst einmal Durst – und sonst nichts. Deshalb empfehlen neuere Richtlinien wie die FLL-Empfehlung für Baumpflanzung 2015 bei einem 25er Baum eine 8 bis 16 Mal zu wiederholende Wässerung mit 100 Liter pro Einsatz – und das fünf Jahre lang. Somit gehört auch in unseren Breitengraten ein koordiniertes Wassermanagement zur professionellen Handlungsweise der Pflanzung.

Keine stabile Wassergabe
Die herkömmliche Lösung (und dafür war die Wassermenge ermittelt) war der aus anstehender Erde aufgehäufelte Gießrand. Allerdings ist dieser kaum in der Lage, die benötigte Wassermenge von 100 Liter dem Ballen selbst zur Verfügung zu stellen. Häufig versickert so das Wasser um den Ballen herum im durchlässigen Substrat. Bei einem 60er Ballen müsste der Gießrand 35 cm hoch sein, um 100 Liter aufnehmen zu können.
Hinzu kommen weitere Unwägbarkeiten mit dem Gießrand aus Erde: Erosion in Folge von Überflutung durch den Bewässerer oder Niederschlag und Betreten durch Tiere vermindern mit der Zeit die geschlossene Randhöhe und damit die aufnehmbare Wassermenge. Mit dieser Lösung ist keine über das Jahr stabile Wassergabe in ausreichender Menge gewährleistet. Folglich kommt es trotz intensiver Bemühungen zum Verlust von der Bäumen.

Große Bereiche nicht erfasst
Somit rücken Gießränder in den Fokus, die über die Zeit stabil das Wasser gezielt dort hinleiten, wo es benötigt wird. Zuerst sollten die gesamten Wurzeln des Ballens vor der Austrocknung bewahrt werden. Tröpfchenbewässerungen (und hier sind einige Lösungen auf dem Markt) leisten das nach eigener Erfahrung und Forschungen im Weinbau nicht. Die Bewässerung erfolgt hier nämlich säulenförmig nach unten. Bei humosem Sandboden dürfte die feuchte Säule schlanker sein als bei lehmigem Ballen mit mehr horizontalem Ausgleich.
Die Folge: Der Baum kommt zwar durch den heißen Sommer, aber große Bereiche der Wurzeln, besonders die feinen äußeren, wurden nicht erfasst und könnten vertrocknen. Der Baum mickert trotz Wässerung in der nächsten Wachstumsperiode. Ganz anders mit Gießrändern, die nach FLL-Richtlinie mit dem Ballen abschließen. Dann profitieren zuerst der gesamte Wurzelballen und dann der durch die Wurzel zu erschließende Bereich.

Gießvorgang beschleunigen
Zur Baumpflanzung gehört untrennbar dazu, das Anwachsen möglichst rasch und sicher zu gewährleisten. Im Rahmen der Erderwärmung wird die Bewässerung zu einem immer größer werdenden Stress für die Bäume und damit für Städte und Gemeinden, diese Herausforderung zeitlich und personell zu managen. Daher muss der Gießvorgang unbedingt beschleunigt werden. Das Optimum: Man kann vom Fahrzeug aus, ohne absteigen zu müssen, das Wasser zielgenau an die Pflanzen bringen. Hierzu hat die Firma Bertsche ein universelles System auf dem Markt, das vom Fahrerplatz aus den Gießarm GA 2012 steuern und in Gang setzen kann.

Schon am nächsten Baum
Der weltweit erfolgreiche, selbststabile arboGreenWell™ Gießrand aus recyceltem PP kann mit dem Gießarm sehr schnell über die gesamte Breite der oberen Öffnung gefüllt werden. Und der Versorger steuert schon den nächsten Baum an. Der Gießrand gibt dann das Wasser an den gesamten Ballen ab und bewässert nicht nur auf einer Linie wie bei einer Tröpfchenbewässerung (womit große Bereiche des Ballens unversorgt bleiben). Falls es dann doch einmal regnet, dient der oben gänzlich offene arboGreenWell™ Gießrand auch nicht als wasserabweisende Regenkappe. Man muss also nicht noch in Regenzeiten wässern, was zusätzlich Zeit, Wasser und Arbeitskapazität kostet. Insofern ergänzen sich der Bertsche Gießarm GA 2012 und arboGreenWell™ hervorragend bei der effektiven Gesamtballenbewässerung frisch gepflanzter Stadtbäume. In der Wuchsperiode der Wurzeln von Mai bis August kann sich das Wurzelvolumen bei gutem Substrat und guter Wässerung vervierfachen. Der Baum wird biologisch und statisch schnell autark. Und er muss nicht fünf Jahre gewässert werden, was auch eine Abhängigkeit des Baumes von künstlicher Bewässerung zur Folge haben kann.

Prämierte Pfahlwurzel
Eine Wässerung von mehr als einem Jahr kann somit, zumal mit dem arboGreenWell™, dann an normalen Standorten als überflüssig angesehen werden. Das spart erhebliche Kosten gegenüber der Richtlinienempfehlung von fünf Jahren. Der neue Gießrand in Verbindung mit dem Gießarm GA2012 ist der Turbo für die Baumentwicklung. arboa tree safety vertreibt in der Regel nur selbst entwickelte und patentierte Produkte der Baumsicherung: Das System der boa® Kronensicherung und arbofix® 2.0, die prämierte und weiterentwickelte Pfahlwurzel aus Eisen zur pfahlfreien Pflanzsicherung durch Unterflurverriegelung. Bislang 100.000 damit gesicherte Jungbäume haben alle Orkane schadlos überstanden.
Trockene heiße Sommer und viele vertrocknete Jungbäume regten dazu an, auch hierfür eine Lösung anzubieten. Der arboGreenWell™ ist formstabil, autark (ohne Nageln an einem Dreibock) und mit einer patentierten, gleichzeitig haltenden und dichtenden Zipverbindung zu installieren. Das Produkt hat sich über eine Million Mal auch in Australien, USA und Südafrika bewährt.

Optimale Ergänzung
Das aus recyceltem Polypropylen hergestellte System ist in zwei Größen erhältlich: 49 cm/67 cm Durchmesser mit 25/55 l Fassungsvermögen für alle Pflanzgrößen bis über STU 25. Da kein Verlust wie beim konventionellen Rand entsteht, erfüllt die Wassermenge die FLL-Richtlinie und kann nach spätestens einer Wachstumsperiode an neuen Bäumen wiedereingesetzt werden. Man spart also beim Einsatz dieses neuen Gießrandes 80 Prozent Wasser und Manpower. Eine Wellung auf der Unterseite erleichtert das Einbringen ins Substrat durch Drehbewegungen. Beide Versionen sind stapelbar und benötigen wenig Platz. arboGreenWell™ ist eine optimale Ergänzung zur Pfahlwurzel aus Eisen, dem weiter entwickelten arbofix® 2.0. Beide sind auch unabhängig voneinander einsetzbar.

Effektiv und schnell
Fazit: Die klar definierte und auf den Ballen konzentrierte Bewässerung mit dem innovativen Gießrand vermindert die benötigte Gießmenge ebenso wie die zum erfolgreichen Anwachsen benötigte Zeitdauer. Die effektive und schnelle Gesamtballenbewässerung wird durch den Gießarm GA2012 der Firma Bertsche perfekt unterstützt. Lobende Worte für den arboGreenWell™ hätte es gewiss bei den diesjährigen Deutschen Baumpflegetagen gegeben, die aus aktuellem Anlass ausgefallen sind. Den Bericht über verschiedene Bewässerungsmethoden für Bäume findet sich im Jahrbuch der Baumpflege 2020 und ist unter www.arboa.com als Download verfügbar.

Bildquelle: arboa e.K. tree safety