Sägen und Scheren – worauf kommt es an?

Im High-End-Bereich für Sägen hat Hermann Meyer aus Rellingen japanische Silky-Sägen in seinem Shop gelistet. Silky-Sägen überzeugen durch extrem schnitthaltige und hochelastische Sägeblätter, die bei den feststehenden Modellen durch den ganzen Griff reichen und damit die „Sollbruchstelle“ am Übergang von Griff zu Blatt umgehen.
Gefertigt werden diese Sägen in Japan, wo auf Maschinen (aus norddeutscher Produktion) jeder Zahn einzeln mit diamantbestückten Werkzeugen ausgefräst wird. Das Verfahren ist laut Silky patentiert. Vor nicht langer Zeit wurde die Sílky-Schere „Tsurugi“, deren Name übersetzt „langes Schwert“ bedeutet, in den Hermann Meyer-Katalog aufgenommen. Und der Name der Säge ist Programm: Die Astgabel, in die dieses Blatt nicht vordringen kann, muss nach Ansicht der Erfinder der Säge erst noch wachsen. Im mittleren Sägen-Segment bietet Meyer weitere hochwertige Marken an. Von denen sei hier exemplarisch die Eigenmarke „MeyBest“ erwähnt. Vor Einführung dieser Sägen waren die Prototypen einige Wochen in der Baumpflege in Anwendung. Erst nach dem Okay aus der Praxis wurden je eine Klappsäge, eine Säge mit geradem Blatt und eine mit geschwungenem Blatt ins Programm genommen. «MeyBest»-Sägen zeichnen sich durch einen „aggressiven“ Anschnitt ins Holz aus.

Profi-Scheren für echte Praktiker

Scheren hingegen müssen einen präzisen Schnitt abliefern, ohne das Pflanzengewebe zu quetschen.
Bypass-Scheren: In den letzten Jahrzehnten haben sogenannte Bypass-Scheren den althergebrachten Amboss-Scheren den Rang abgelaufen. Und das vor allem wegen zwei wesentlicher, systembedingter Vorteile: Erstens haben sie geschwungene Klingen, aus denen auch hartes und nasses Schnittgut nicht herausrutscht. Zweitens: Sie ermöglichen stammnahe Schnitte ohne Quetschungen, da die Gegenklinge auf diejenige Seite drückt, die abgeschnitten wird. Bei optimal eingestellter Klinge einer Bypass-Schere ist somit ein quetschungsfreier Schnitt möglich. Bypass-Scheren haben aber auch Schwachstellen: Ihre Klinge muss präzise justiert werden, da sie sonst „kaut“ – also Material in den Spalt zwischen Klinge und Gegenklinge eingequetscht.
Amboß-Scheren: Eine Amboss-Schere kann sich nicht verstellen. Solange ihre Klinge scharf ist, schneidet sie präzise. Der Schnitt ist vollzogen, sobald sich Klinge und Amboss auf ganzer Länge berühren. Der unangenehme „Ruck“ nach dem Durchtrennen eines Astes mithilfe einer Amboss-Schere entfällt beim Schneiden mit einer Bypass-Schere komplett, weil sie einen Puffer hat.