Effizienz in der Rasenpflege

Gepflegte Rasenflächen sind Visitenkarten - für ihre Besitzer, z. B. Kommunen, genauso wie für alle Rasen pflegenden Unternehmen. Der Markt bietet eine Vielzahl von Maschinen, um die hierfür erforderlichen Arbeiten effizient zu erledigen. Die passendsten Maschinen aber vereinen Pflegequalität und Wirtschaftlichkeit. Hier eine übersichtliche Entscheidungshilfe.

Die bedarfsgerechte Pflege einer Rasenfläche sorgt nicht nur für eine schöne Optik, sie vermeidet auch eine teure Neuanlage. Dazu wird jetzt im Frühjahr die Grundlage gelegt: Durch den Frost aufgeworfene Erde wird durch Walzen eingeebnet. Oberflächennahes Vertikutieren sorgt dafür, dass wieder Luft an die Wurzeln der Graspflanzen gelangt. Moos und Unkraut werden entfernt, die dünnen Gräser bleiben zwischen den Messern stehen. Nach einigen Tagen – das Wurzelwerk soll sich erst beruhigen und der Rasen bereits wieder mit dem Wachstum begonnen haben – können die ersten Düngergaben eingebracht werden. Würde direkt nach dem Vertikutieren gedüngt, könnten die Pflanzen die Nährstoffe noch nicht aufnehmen.

Unterhaltspflege im Sommer

Intensiv genutzte Flächen oder Grünflächen, die einen parkähnlichen Charakter ha-
ben sollen, müssen regelmäßig gemäht werden. Dazu stehen verschiedene Mähmethoden zur Wahl:

Für ein besonders feines, elegantes Mähergebnis werden Spindelmäher eingesetzt. Sie
arbeiten nach dem Scherenprinzip: Dabei schneiden an einer rotierenden Spindel angeordnete Obermesser das Gras gegen ein feststehendes Untermesser. Spindelmäher stoßen allerdings bei zu hohem Gras an ihre Grenzen. Zudem können Zweige oder Ähnliches auf der Rasenfläche dazu führen, dass Spindeln beschädigt werden und aufwändig neu geschliffen werden müssen.

Daher werden bei „gröberen“ Mähaufgaben Sichel- oder Kreiselmäher eingesetzt. Kreiselmäher ermöglichen eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit und werden in großen Arbeitsbreiten angeboten. Allerdings erfordern sie auch eine hohe Antriebsleistung. Für das Mähen von zum Beispiel Straßenbegleitgrün sind zudem besondere Schutzmaßnahmen nötig, da Kreiselmäher Steine oder ähnliches aufwirbeln – so könnten parkende Autos eventuell beschädigt werden. Daher gilt: Sichelmäher nie ohne die vorgesehenen Schutzvorrichtungen betreiben!

Für Flächen, die nur zwei- oder dreimal im Jahr gemäht werden, bietet sich der Einsatz eines Schlegelmähers an. Bei ihm rotiert eine Walze, an der die Schlegel freihängend befestigt sind. Mit diesem Verfahren kann selbst ein Meter hohes Gras und Gebüsch gemäht werden. Moderne Schlegelmäher bieten aber auch eine so hohe Schnittqualität, dass sie zum Beispiel auf Sportplätzen eingesetzt werden können.

Schlegel- und Kreiselmäher werden zudem häufig beim Mulchmähen verwendet: Dabei wird das Schnittgut so extrem zerkleinert, dass es nicht mehr von der Rasenfläche entfernt werden muss. Es entsteht kein Abfall, sondern das Schnittgut wird zersetzt und ermöglicht einen geschlossenen Nährstoffkreislauf.
Auf das Mulchmähen sollte man allerdings im Herbst, zum Saisonschluss, verzichten: Das Mähgut könnte sonst nass werden, sich mit liegengebliebenem Laub vermischen und das darunter liegende Gras ersticken. Im Spätherbst kann zudem die Mähfrequenz reduziert werden. Dabei sollte das Gras wieder etwas höher wachsen als im Sommer – so bleiben die Vegetationspunkte im Winterhalbjahr besser geschützt.
Neben dem Mähen kann der Rasen – bei hohen Anforderungen – im Sommer zudem intensiv gelüftet werden: Bei dieser „Aerifizierung“ werden durch ein Spezialgerät dicht an dicht Löcher in die Rasenfläche „gestanzt“. Das erhöht die Luftzufuhr an die Wurzeln, verbessert deren Stoffwechselleistung und verbessert infolgedessen Nährstoffaufnahme und gesundes Wachstum der Gräser. In besonders beanspruchten Bereichen, z. B. bei Rasenflächen mit Bodenverdichtungen, kann auch eine maschinelle Tiefenlockerung ohne Beschädigung der Grasnarbe erfolgen.

Die richtige Maschine für die Rasenpflege

Um all die genannten Arbeiten effizient erledigen zu können, bietet der Markt eine Vielzahl unterschiedlicher Mehrzweck-Maschinen an, die durch entsprechende Anbaugeräte für die verschiedenen Rasenpflegearbeiten genutzt werden können.
Für kleinere Flächen bieten sich nach wie vor kompakte, handgeführte Motorgeräte an. Sie lassen sich, je nach Ausführung, mit den unterschiedlichsten Geräten ausrüsten und bieten somit eine hohe Flexibilität. Allerdings ist die Flächenleistung für größere Rasenflächen bei ihrer Benutzung zu gering, ganz zu schweigen vom mangelnden Komfort für den Bediener, der hinter dem Gerät herlaufen muss. Zudem ist der Transport solcher Geräte von Einsatzort zu Einsatzort aufwändig, erfordert er doch einen Pritschenwagen oder zumindest einen Anhänger.
Hier sind Kompakttraktoren eindeutig im Vorteil: Auf ihnen sitzt der Fahrer bequem, größere Modelle bieten eine komfortable Kabine. Der Hauptanbauraum solcher Traktoren befindet sich am Heck: Eine leistungsstarke Hydraulik und die massive, großdimensionierte Hinterachse erlauben den Einsatz auch schwerer Geräte. Allerdings ist die Sicht auf das Anbaugerät bei dieser Bauart nicht so vorteilhaft: Um den hinteren Bereich im Auge zu behalten, muss sich der Fahrer ständig umdrehen, was weder bequem noch ergonomisch sinnvoll ist. Viele Kompakttraktoren bieten alternativ auch einen Frontanbauraum: Doch hier wird die Sicht üblicherweise durch die Motorhaube eingeschränkt. Zudem setzt die Tragfähigkeit der Vorderachse bei der Nutzung dieses Montageraums deutlich Grenzen.
In den letzten Jahren haben sich aus diesen Gründen zunehmend multifunktionale Geräteträger mit Knicklenkung und vier gleich großen Rädern durchgesetzt. Sie bieten gegenüber dem klassischen Kompakttraktor eine Vielzahl von Vorteilen: einen bequemeren Arbeitsplatz, eine viel bessere Sicht auf die Anbaugeräte sowie spurtreues Arbeiten selbst in engsten Kurven.

Das Gerätekonzept ermöglicht zudem gleich drei vollwertige Anbauräume an Front, Heck und auf einer Pritsche. Die Lastverteilung ist dabei so ausgewogen, dass auch schwere Anbaugeräte an der Frontaushebung montiert werden können. Dank der Knicklenkung folgen die Anbaugeräte dem Lenkeinschlag – so kann mit einem Frontmähwerk exakt bis in eine Ecke oder an ein Hindernis heran gemäht werden.

Flexible Nutzungsmöglichkeiten für den Ganzjahreseinsatz

In der Regel lassen sich diese knickgelenkten Geräteträger nicht allein für die Rasenpflege einsetzen – mit entsprechendem Umbausets versehen, können sie das ganze Jahr über Aufgaben erfüllen, zum Beispiel im Winterdienst oder bei der Straßenreinigung. Bessere Auslastung bedeutet bessere Maschinenauslastung. bedeutet und einen wirtschaftlicheren Einsatz..

Um wetterunabhängig zu sein und auch Gelände mit Steigungen sicherer zu bewältigen, empfiehlt sich eine Maschine mit permanentem Allrad-Antrieb. Zudem sollte die Maschine über ein Schnellwechselsystem verfügen: So lassen sich die unterschiedlichen Anbaugeräte in wenigen Minuten austauschen – optimaler Weise von nur einem Mann.
Natürlich gilt generell: Je weniger umgerüstet werden muss, desto besser. Der Hako Citymaster 1600 zum Beispiel, nutzt für die Aufnahme des Schnittguts beim Rasenmähen den gleichen Behälter wie beim Straßenkehren. Derart einfache Schnellwechselsysteme sind auch für Betriebe interessant, die ihre Maschine lediglich für die Rasenpflege einsetzen. Denn indem die Anbaugeräte schnell demontiert werden können, lassen sich Wartungs- und Reinigungsarbeiten nach der Arbeit wesentlich leichter durchführen.

Wichtiges Kriterium für den wirtschaftlichen Maschineneinsatz ist auch die Fahrt zwischen den Einsatzorten: Die Maschinen sollten folglich eine hohe Transportgeschwindigkeit bieten. Mit 40 km/h kann die Maschine leicht im Stadtverkehr mithalten. Wenn die Maschine dann noch von Haus aus eine Traktor-Zulassung hat, darf sie sogar verschiedene Anbaugeräte, Saatgut, Dünger oder ähnliches auf einem Anhänger mitführen. Bei einer Zulassung nur als Arbeitsmaschine ist ein Anhängerbetrieb hingegen nicht erlaubt.